Welchen Atemwegsgefahren sind Straßenarbeiter ausgesetzt?

Die im Straßenbau verwendeten Materialien, Verfahren und Geräte erzeugen schädliche Luftschadstoffe, die kurzfristig zu Reizungen und Beschwerden führen und das Risiko einer berufsbedingten Lungenerkrankung erhöhen. Um Straßenarbeiter vor Atemwegsgefahren zu schützen, ist es wichtig, die Gefahren zu verstehen und wirksame Kontrollmaßnahmen zu ergreifen.

Quarzstaub

Kieselsäure ist ein Mineral, das in vielen Baumaterialien wie Stein und Beton vorkommt. Beim Zerkleinern dieser Materialien wird feiner Staub freigesetzt – sogenannter alveolengängiger kristalliner Kieselsäure (RCS), der beim Einatmen extrem gesundheitsschädlich ist. Das Einatmen von RCS kann zu lebensbedrohlichen Lungenerkrankungen wie Silikose, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und Lungenkrebs führen.

Tätigkeiten wie Schneiden, Bohren und Brechen von Pflastersteinen, Bordsteinen, Pflastersteinen, Beton und Gestein können hohe Konzentrationen von RCS-Staub freisetzen. Der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) für RCS-Staub ist extrem niedrig – nur 0,1 mg/m3 über 8 Stunden. Diese Staubmenge ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

Der WEL dient als praktische Richtlinie. Es ist wichtig zu bedenken, dass das Einatmen von RCS in jeder Menge schädlich sein kann. Die Exposition sollte durch entsprechende Kontrollmaßnahmen so weit wie möglich reduziert werden.

Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Atemwegsgefahren am Arbeitsplatz ist es wichtig, die Kontrollhierarchie einzuhalten. Bei einigen Aufgaben kann die Belastung durch RCS-Staub durch den Kauf vorgeschnittener Materialien vermieden werden. Auch die Planung von Arbeiten mit möglichst wenigen Schnitten und Brüchen kann die Staubentwicklung reduzieren. Wasserunterdrückung und Werkzeugabsaugung können die Belastung durch RCS-Staub weiter reduzieren.

Wenn die Belastung durch Siliziumdioxid allein durch diese Maßnahmen nicht wirksam kontrolliert werden kann, sollte Atemschutz getragen werden. Die allgemeine Anforderung für Siliziumdioxidstaub ist ein Partikelatemschutzgerät mit einem in Großbritannien festgelegten Schutzfaktor von mindestens 20 (oder besser noch höher). Ein 20-facher Schutzfaktor kann durch die Verwendung einer wiederverwendbaren Halbmaske mit P3-Filter, einer FFP3-Einweg-Atemschutzmaske oder einem TH2P/TM2P-Gebläsegerät erreicht werden.

Alle Träger eng anliegender Atemschutzmasken müssen auf ihre Passform geprüft werden. Je nach Konzentration und anderen Gefahren kann eine andere Klasse oder ein anderer Typ von Atemschutzmasken erforderlich sein. Zur Auswahl der geeigneten Atemschutzmaske ist eine umfassende Risikobewertung erforderlich.

Asphaltdämpfe

Asphalt besteht aus Zuschlagstoffen und Bitumen. Bitumen stellt unter normalen Bedingungen keine Gefahr dar. Da Asphaltmischungen jedoch bei Temperaturen von 170–190 °C hergestellt und im heißen Zustand eingebaut werden, können hohe Konzentrationen anorganischer Partikel und organischer Verbindungen als Dämpfe freigesetzt werden, die eine Gefahr für Straßenarbeiter darstellen.

Bitumenrauch enthält variable Mischungen aus Partikeln und organischen Verbindungen, darunter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und heterozyklische aromatische Verbindungen, die Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff enthalten.

Der Kontakt mit Bitumendämpfen kann Schwindel, Übelkeit, Atembeschwerden, Verbrennungen sowie Reizungen der Augen und der Haut verursachen. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Einatmen von Asphaltdämpfen zur Entstehung von Lungenkrebs beitragen kann.

Der 8-Stunden-AGW für Asphaltdämpfe beträgt 5 mg/m³. Um übermäßige Rauchentwicklung zu vermeiden, sollte die empfohlene Temperatur beim Verlegen des Asphaltmischguts nicht überschritten werden. Halten Sie Personen, die nicht direkt an der Arbeit beteiligt sind, durch entsprechende Arbeitsplanung von der Asphaltdämpfequelle fern.

Abgasemissionen von Dieselmotoren

Die Abgase von Dieselmotoren, auch Dieselabgase genannt, enthalten eine Mischung aus schädlichen Gasen, Dämpfen, flüssigen Aerosolen und Partikeln. Arbeiten in der Nähe von Generatoren und Baustellenfahrzeugen wie Baggern, Planierraupen und LKWs erhöhen die Belastung durch Dieselabgase.

Längerer und häufiger Kontakt mit Dieselabgasen kann Husten, eine verstopfte Nase, Atemnot und Keuchen verursachen. Das Einatmen von Dieselabgasen wird auch mit einem langfristig erhöhten Lungenkrebsrisiko in Verbindung gebracht.

Für Abgase von Dieselmotoren gibt es derzeit keinen AGW. Für gasförmige Komponenten gelten jeweils eigene 8-Stunden-AGW:

Kohlenmonoxid: 20 ppm
Stickstoffmonoxid: 2 ppm
Stickstoffdioxid: 0,5 ppm

Verwenden Sie nach Möglichkeit alternative Kraftstoffe für Ihre Geräte, um Dieselmotorabgase an der Quelle zu vermeiden. Planen Sie Ihre Arbeitsplätze so, dass die Arbeiter möglichst weit von Dieselmotoren entfernt sind, und platzieren Sie Generatoren in offenen Bereichen. Abgassysteme und mechanische Belüftung können dazu beitragen, die Ansammlung von Dieselabgasen in geschlossenen Räumen zu reduzieren. Vermeiden Sie beim Betrieb von Fahrzeugen möglichst Leerlauf und hohe Drehzahlen des Motors.

Die Reduzierung der Belastung durch Quarzstaub, Asphaltdämpfe und Dieselabgase ist entscheidend, um Straßenarbeiter vor Atemwegs- und Lungenerkrankungen zu schützen. Je nach Art der Arbeit und den verwendeten Materialien können weitere Gefahren für die Atemwege bestehen.

Der Einsatz von Detektions-, Identifikations- und Überwachungsgeräten (Luftüberwachung am Arbeitsplatz) ist sinnvoll, um die tatsächlichen Gesundheitsrisiken sowohl der Personen in den heißen als auch der kühleren Zonen zu erfassen. Luftüberwachung kann genutzt werden, um die Gefahrenkonzentration am Arbeitsplatz zu ermitteln. Luftprobenmessungen/Luftqualitätsbewertungen liefern Empfehlungen zur Senkung der Werte auf ein Minimum. Alle Beobachtungen aus der Überwachung tragen zur kontinuierlichen Einhaltung der Vorschriften bei, wenn ein gewisses Maß an Sicherheit am Arbeitsplatz erforderlich ist. Der Bericht der Luftüberwachung/Luftprobenmessungen kann vom Kunden genutzt werden, um die Ergebnisse in seine aufgabenspezifische Risikobewertung am Arbeitsplatz einzubeziehen.

Implementieren Sie ein Programm zum Schutz der Arbeitnehmer mit Atemschutzgeräten.
Informieren Sie sich über Atemwegsgefahren am Arbeitsplatz.

Wenn Sie weitere Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an unser technisches Support-Team: technical@jspsafety.com oder kontaktieren Sie uns per WhatsApp .


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